Mastodon Vorsicht beim Verzehr von Leber und leberhaltigen Produkten – Produktwarnungen – Produktrückrufe und Verbraucherwarnungen

Vorsicht beim Verzehr von Leber und leberhaltigen Produkten

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) stellt Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung 2016 vor – Teil 3

Bei Untersuchungen von Rinder-, Schweine- und Lamm-, beziehungsweise Schafleber im Rahmen des Monitoring-Berichts 2016 wurde für alle Tierarten ein Mittelwert von 23,0 mg Vitamin A/100g Leber ermittelt. Schweineleber wies mit 29,9 mg Vitamin A/100g Leber im Mittel den höchsten Gehalt auf.

Beruhend auf den bekannten Verzehrmengen (durchschnittlich 3 Gramm pro Tag) bedeutet dies: Allein durch den Verzehr von Leber nimmt ein Mensch im Mittel täglich zwischen 0,5 und 0,8 mg Vitamin A auf. Damit würde der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Tagesbedarf alters- und geschlechtsabhängig zu 60 bis 80 % ausgeschöpft. Leber wird zwar nur selten gegessen, dennoch können bei unüblichen längerfristigen und hohen Verzehrmengen gesundheitsschädliche Folgen auftreten wie etwa Leberschäden und bei Schwangeren Fehlbildungen des Embryos.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät daher vorsorglich, während der Schwangerschaft auf den Verzehr von Leber aller Tierarten zu verzichten. Während der Schwangerschaft und auch bei der Ernährung von Kleinkindern sollten zudem leberhaltige Produkte, wie Leberwurst, nur zurückhaltend konsumiert werden.

Bestimmte Umweltkontaminanten wie Dioxine oder dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl-PCB) können sich in der Leber anreichern. Lamm- bzw. Schafleber waren bereits bei vergangenen Monitoring-Untersuchungen durch erhöhte Belastungen aufgefallen. Eine längerfristige erhöhte Aufnahme dieser beiden Stoffe kann beim Menschen das Nerven-, Immun- und Hormonsystem schädigen und die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

Bei den aktuellen Untersuchungen wurden erneut erhöhte Gehalte gemessen. Die geltenden Höchstgehalte wurden bei 5 % (Summenparameter für Dioxine) bzw. 6 % (Summenparameter für Dioxine und dl-PCB) der Proben überschritten. Das BfR hatte bereits 2014 daher generell vom Verzehr von Schafsleber abgeraten.

 

Alle Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung 2016

1 – Masthähnchen sind häufig mit dem Zoonoseerreger Campylobacter belastet

2 – Hohe Keimbelastung bei Rohmilch aus Zapfautomaten

3 – Vorsicht beim Verzehr von Leber und leberhaltigen Produkten

4 – Keine Verbesserung bei Nickel in Metallspielzeug

 

Weiterführende Informationen

Hintergrundinformation „Daten zur Lebensmittelüberwachung 2016“ (http://bvl.bund.de/lebensmittelueberwachung2016
Hintergrundinformation „Weniger Antibiotikaresistenzen in ökologischen Geflügelhaltungen“ 
(http://bvl.bund.de/zoonosenmonitoring2016
Präsentation „Lebensmittelsicherheit 2016 in Deutschland“ (http://bvl.bund.de/lebensmittelueberwachung2016_praesentation)

Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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