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Rückruf: Blausäure – GESUND & LEBEN ruft „Bio-bittere Aprikosenkerne“ zurück

Das Unternehmen GESUND & LEBEN mit Sitz in Stockach informiert über den Rückruf des Produktes „Bio-bittere Aprikosenkerne“. 

Im Rahmen einer Marktkontrolle haben die deutschen Behörden stark erhöhte Gehalte an Cyanwasserstoff (Blausäure) in den Bio-bittere Aprikosenkernen nachgewiesen. Eine Gesundheitsgefährdung kann beim Konsum dieser Aprikosenkerne nicht ausgeschlossen werden.

Blausäure ist ein natürliches Toxin in bitteren Aprikosenkernen. Die Freisetzung des Toxins findet z.B. beim Kauen der bitteren Aprikosenkerne statt.

Betroffene Artikel


BIO Bittere Aprikosenkerne
Art. Nr. 37.720
Inhalt: 200g (4 Einzelpackungen a 50g)
Mindesthaltbarkeitsdaten zwischen dem 31.01.2019 und 28.02.2020

BIO Bittere Aprikosenkerne
Art. Nr. 37.722
Inhalt: 50g
Mindesthaltbarkeitsdaten zwischen dem 31.01.2019 und 28.02.2020

(Mindesthaltbarkeitsdaten jeweils einschließlich)

RASFF Meldung > Kundeninformation >

Endverbraucher können betroffene Packungen in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgeben, der Kaufpreis wird erstattet. 

Abbildung: Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Hintergrund

Bittere Aprikosenkerne enthalten einen relativ hohen Anteil an Amygdalin. Nach Aussage des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz können bereits wenige Kerne täglich zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Kerne enthalten bis zu 300 Milligramm Cyanid je 100 Gramm bzw. bis zu einem Milligramm pro Kern. Bei übermäßigen Verzehr könne die Blausäure wichtige Enzyme der Zellatmung blockieren und im schlimmsten Fall zu innerer Erstickung führen. Bei geringeren Konzentrationen kann der menschliche Organismus Blausäure normalerweise ausscheiden. Anzeichen für eine Blausäurevergiftung sind starke Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sowie eine bläuliche Verfärbung der Haut und Erstickungsgefühle. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, maximal zwei bittere Kerne pro Tag zu essen oder ganz darauf zu verzichten. Andere Quellen nennen 40 Kerne als niedrigste tödliche Dosis für eine erwachsene Person mit 60 kg Körpergewicht bzw. entsprechend der typischen Metabolisierungsrate (Entgiftungsrate) 7 Kerne pro Stunde.

In der Stellungnahme des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz heißt es: „Die Nachfrage nach Bitteren Aprikosenkernen ist gestiegen, seit in verschiedenen Medien der Verzehr als alternativmedizinische Maßnahme zur Krebsbehandlung empfohlen wurde. Diese Empfehlungen zielen auf nicht wissenschaftlich anerkannte, therapeutische Wirkungen ab und lassen die für ein Lebensmittel anzuwendenden Sicherheitsaspekte in gefährlicher Weise außer Acht.“

Auch die Apothekerkammer Westfalen warnt vor dem Verzehr von bitteren Aprikosenkernen wegen der Gesundheitsrisiken. In einer Stellungnahme heißt es: „In verschiedenen Medien wurden sie als Alternativmedizin gegen Krebs empfohlen – wissenschaftlich ist dies nicht gesichert. Aprikosenkerne sind nach jetzigem Wissensstand als gesundheitsgefährdende Lebensmittel einzustufen und nicht als medizinisch wirksame Arzneimittel.“

Die Substanz Amygdalin, die aus Aprikosenkernen isoliert werden kann, hat weder in Tierversuchen noch in einer klinischen Studie mit Krebspatienten irgendeine Wirkung auf die Entwicklung des Tumors gehabt

Quelle: Dieser Artikel basiert auf dem Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Aprikosenkern aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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